• Enno I. (Graf von Ostfriesland) - Porträt im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft (undatiert)

Enno I. (um 1460-1491)

um 1480-1491 Graf von Ostfriesland
Enno I. (Graf von Ostfriesland) - Kupferstich aus Hamconius: Frisia seu De Viris rebusque Frisiae illustribus (P. Feddes von Harlingen, 1620)
Enno I. (Graf von Ostfriesland) – Kupferstich aus Hamconius: Frisia seu De viris rebusque Frisiae illustribus (P. Feddes von Harlingen, 1620)

Der älteste Sohn des Grafen Ulrich I. von Ostfriesland übernahm in den Jahren nach 1480 mehr und mehr Regierungsaufgaben von seiner Mutter, der Gräfin Theda. Eine förmliche Regierungsübernahme fand nicht statt. Besondere Eigenheiten Ennos lassen sich nicht erkennen. Er blieb farblos bis zu seinem Tode, dessen Umstände ihn erst in das ostfriesische Geschichtsbewußtsein gehoben haben.

Enno I. (oder II.? - Graf von Ostfriesland) - Porträt im Besitz des Ostfriesischen Landesmuseums Emden (vor 1709)
Enno I. (oder II.? – Graf von Ostfriesland) – Porträt im Besitz des Ostfriesischen Landesmuseums Emden (vor 1709. Quelle: Ostfriesisches Landesmuseum Emden. Foto: Martinus Ekkenga)

1489 machte er in Begleitung von Viktor Frese, dem ersten seines Geschlechts in Ostfriesland, eine Wallfahrt in das Heilige Land, eine für das späte Mittelalter typische Mischung von Frömmigkeit und Bildungsreise. In Jerusalem wurde Enno zum Ritter geschlagen. Kaum zurückgekehrt, erfuhr er von der wissentlichen Entführung seiner Schwester Almuth durch Engelmann von Horstell auf die Friedeburg. Diese wurde alsbald von ostfriesischen Söldnern umzingelt. Enno stellt Engelmann auf dem Eis des Burggrabens zur Rede, in welchen er mit seiner Rüstung einbrach und in dem er ertrunken ist. Damit machte er ungewollt die Bahn frei für die Alleinherrschaft seines Bruders Edzard I., da der dritte Bruder Ulrich nicht machthungrig war.

Walter Deeters

Enno I. (Graf von Ostfriesland) - Ausschnitt aus: Carl Köhl: Die Grafen und Fürsten von Ostfriesland und Harlingerland (1844) - Lithographie im Besitz der Ostfriesischen Landschaft)
Enno I. (Graf von Ostfriesland) – Ausschnitt aus: Carl Köhl: Die Grafen und Fürsten von Ostfriesland und Harlingerland (1844) – Lithographie im Besitz der Ostfriesischen Landschaft (gespiegelt)

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Weitere Regentinnen und Regenten des Hauses Cirksena

  • Rudolf Christian (Graf von Ostfriesland) - Porträt im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft (Kopie aus dem 19. Jahrhundert)

    Rudolf Christian (1602-1628)

    Den Jungverstorbenen gilt die Sympathie der Geschichte, zumal wenn sie vor ihren ersten Fehlern verschieden sind. Rudolf Christian hatte bei dem Antritt der Regierung für sich seine Jugend und die augenblickliche Freiheit Ostfrieslands von Besetzung.

    Enno III. (Graf von Ostfriesland) - Porträt im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft (18. Jahrhundert?)

    Enno III. (1563-1625)

    Der älteste Sohn des Grafen Edzard II., ein leiblicher Vetter des Königs Gustaf II. Adolf von Schweden, soll nach allgemeiner Aussage heiteren Gemütes gewesen sein, dem die Gabe zugefallen war, mit Menschen aller Schichten sprechen zu können.

    Anna (Gräfin von Ostfriesland) - Porträt im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft (18. Jahrhundert?)

    Anna (um 1500-1575)

    Neben den bekannten Cirksena-Grafen Edzard I. und Enno II. gehört die Gräfin Anna von Ostfriesland als Vormundschaftsregentin in die Reihe der Herrscherinnen, deren Regentschaft als eher unspektakulär zu bezeichnen ist.

  • Enno II. (Graf von Ostfriesland) - Porträt im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft (Kopie aus dem 19. Jahrhundert)

    Enno II. (1505-1540)

    Enno leidet in der Beurteilung bis heute darunter, daß er der Person des Grafen Edzard I. als Sohn und Nachfolger nicht gleichkam. War es Unfähigkeit oder Schicksal? Alles deutet darauf hin, daß diese Frage mit dem ersten Wort beantwortet werden muß.

    Theda (Gräfin von Ostfriesland) - Porträt im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft (18. Jahrhundert?)

    Theda (1432-1494)

    Theda war die Erbin und Enkelin des Häuptlings Focko Ukena und brachte dessen Besitz in die Ehe mit Ulrich Cirksena ein. Ihre Stunde schlug, als dieser unvermutet am 27. September 1466 starb und sie mit sechs unmündigen Kindern allein ließ.