Das Bildarchiv der Ostfriesischen Landschaft ist zweifellos das herausragende kunsthistorische Bildarchiv der ostfriesischen Halbinsel, in dem flächendeckend Kirchen, Burgen, Kunstschätze etc. erfasst sind.
Das Bildarchiv ist seit den 1960er Jahren entstanden, als Dr. Ramm und Dr. van Lengen zunächst selber mit ihren Kameras Dokumentationsmaterial erstellten und später zusammen mit ostfriesischen Fotografen wie Bernd Rödiger und Hans Weißer begannen, ostfriesische historische Gebäude, Kunstschätze und Vasa sacra in allen Orten Ostfrieslands systematisch zu fotografieren. Zugleich wurde eine Sammlung von Fotos zu wichtigen Veranstaltungen und eine weitere zu historischen Persönlichkeiten angelegt. Diese Sammlung mit dem Schwerpunkt auf S/W-Aufnahmen aus den 1960er Jahren wurde bis in die Gegenwart fortgesetzt.
Das Fotoarchiv war längere Zeit im ehemaligen Tresor der Ostfriesischen Sparkasse neben dem heutigen Landschaftsforum untergebracht und hat nach dem Neubau der Landschaftsbibliothek seit 1995 dort seinen Platz in einem Magazin-Geschoss erhalten. In dieses Archiv ist der historische Bestand alter fotografischer Aufnahmen aus der ostfriesischen Landschaft eingegangen – bestehend aus Daguerreotypien, Glasplattennegativen, alten Fotoalben etc. Aus dem Landschaftsbestand sind auch Pläne und Zeichnungen vorhanden, und es gibt eine Sammlung mit Graphik und mit Zeichnungen bedeutender regionaler Künstler. Hinzu kamen Schenkungen kleinerer Sammlungen historisch relevanter Fotoaufnahmen und bedeutender Nachlässe (Lappan, Rödiger, Klaffke). Diese Nachlässe wurden zeitweise mit Unterstützung von ABM-Kräften gesichtet und zum Teil inventarisiert. 2010 und 2011 kamen Sammlungen mit Negativen von Luftbildern der beiden Fotografen Heiner Unkel und Hans Kolde hinzu.
Auf diese Weise ist im Lauf der Jahre eine Sammlung angewachsen, die mittlerweile über mehr als 120 000 Objekte verfügt. Im digitalen Zeitalter stellen sich neue Anforderungen an dieses Archiv. Sowohl eine Katalogisierung der Objekte als auch eine systematische Digitalisierung müssen in Angriff genommen werden. Einzelne Bestände liegen mittlerweile digitalisiert vor; so eine ca. 14 000 Objekte umfassende Postkartensammlung, die weiterhin in Privatbesitz verblieben ist, oder die Abbildungen der Grabsteine der jüdischen Friedhöfe in Ostfriesland.