
Die Flut des Jahres 1825 hatte die Deiche im Raum Papenburg schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Ort sowie die umliegenden Dörfer standen unter Wasser. Es galt, die Deiche schnell wiederherzustellen und angesichts künftiger Sturmfluten zu verbessern.
Dafür wurde Vermesser Johann Meyer (1784-1861) beauftragt. Er erstellte Pläne zum Wiederaufbau der Deiche und fertigte eine Karte der Schäden an. Um das Land provisorisch zu schützen, wurden Notdeiche errichtet.
Die Deichlinie sollte von der Ems weiter ins Land verlegt werden. Für den Wiederaufbau waren die Anwohner nach der Chaussee-Verordnung von 1824 verpflichtet, selbst zu helfen. Einige weigerten sich allerdings, gaben Erntearbeiten vor oder waren als „Hollandgänger“ nicht im Land.
Aufgrund des zeitlichen Drucks wurden Akkordarbeiter beauftragt. Die Bewohner selbst sabotierten die Arbeiten zum Teil eher, indem sie unbrauchbares Werkzeug mitbrachten oder zu spät erschienen.
Von den Akkordarbeitern wagten einige „Laway“ und forderten ergebnislos mehr Geld. Trotz aller Widrigkeiten gelang es, die Deiche im Herbst 1825 wieder so weit zu errichten, dass sie den Sturmfluten wieder trotzen konnten.
Emsländischer Heimatbund e.V.