Georgswall 1, 26603 Aurich
„Aurich-Abelitz“ ist heute als Schlagwort für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs nach Aurich bekannt. Im Güterverkehr ist die Reaktivierung dieses Abschnitts bereits seit Anfang der 2000er Jahre vollzogen. Die lebhaft geführte Debatte um die Chancen und Risiken einer Reaktivierung des Personenverkehrs nach Aurich weist in die Zukunft, dabei ist die Historie ab dem späten 19. Jahrhundert mindestens genauso spannend. Diesem Thema widmet sich der Verkehrswissenschaftler und Verkehrsplaner Karl-Georg Schroll.
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Planungen, die ab 1883 zur damaligen Bezirkshauptstadt Aurich führenden Gleise nach Osten hin zu verlängern. Die eingängige Forderung in Ostfriesland war, Aurich müsse dringend einen Anschluss an den „Weltverkehr“ erhalten. Auch die vorherigen, aber nicht realisierten Pläne werden vorgestellt. Hierbei spielen die Besonderheiten des ostfriesischen Kleinbahnverkehrs eine wichtige Rolle.
Außerdem finden die Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg, die Bahn-Anschlussbemühungen bis 1945 und schließlich die große Zäsur mit dem Ende des regionalen Bahnverkehrs nach Kriegsende Berücksichtigung. Schließlich zeichnet der Referent die Diskussion um die Wiederaufnahme der Strecke Aurich-Abelitz ab den 1990er Jahren nach.
Der Vortrag bietet so einen prägnanten Überblick über die wechselvolle Geschichte der Eisenbahn in Aurich bis zur Gegenwart, stellt aber auch einen Überblick über Zukunftsszenarien für eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs vor.