• Schülerpreis 2024 - Preisverleihung am 9.12.

Schülerpreis 2024

Johanna Henrieke Brahms: Der 9. November 1938 in Ostfriesland - ein Vergleich der Ereignisse in der Reichspogromnacht und mit deren Umgang in den Städten Leer und Aurich

Johanna Henrieke Brahms hat als Schülerin des Ubbo-Emmius-Gymnasiums Leer mit der Arbeit „Der 9. November 1938 in Ostfriesland – Ein Vergleich der Ereignisse in der Reichspogromnacht und mit deren Umgang in den Städten Leer und Aurich“ an der fünfzehnten Ausschreibung zum Schülerpreis für ostfriesische Kultur und Geschichte 2024 teilgenommen.

In ihrer Seminararbeit befasst sich Johanna Henrieke Brahms mit der Reichspogromnacht in Ostfriesland. Sie hat eine formal sehr gute, propädeutisch-wissenschaftliche Standards erfüllende, sprachlich sichere und zugleich sehr engagierte Arbeit verfasst.

Konkreter Gegenstand ihrer Untersuchung ist ein Vergleich der Städte Leer und Aurich während der Pogromnacht im November 1938. Dieser Vergleich erfolgt kriteriengestützt nach Tätern, dem zeitlichen Verlauf und dem individuellen Umgang mit Jüdinnen und Juden sowie dem Verhalten der ostfriesischen Bevölkerung während der Taten. Dieser methodisch anspruchsvolle Ansatz wird sehr stringent und ausgewogen verfolgt.

An die gute Einleitung mit klarer und plausibel hergeleiteter Fragestellung schließt sich eine sehr gute Darstellung der historischen Rahmenbedingungen an, ehe zum eigentlichen Thema übergeleitet wird. Gestützt auf fachwissenschaftliche Literatur, die gewissenhaft ausgewählt wurde, gelingt Johanna Henrieke Brahms eine eigenständige Einordnung des Forschungsgegenstands. Der sinnvolle und kontextualisierte Einbau von publizierten Erinnerungen der Zeitzeugen Michael Hirschberg, Albrecht Weinberg und Wilhelmine Siefkes verdient Anerkennung.

Der die Arbeit sehr gut zusammenfassende Schlussteil beinhaltet nicht nur eine stichhaltige und empathische Beantwortung der Fragestellung. Darüber hinaus betont die Verfasserin die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen für unsere Demokratie. Sie spricht sich ferner für die Errichtung einer Gedenkstätte auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge in Leer aus, um gerade junge Menschen für den erneut aufkommenden Antisemitismus zu sensibilisieren. Hiermit beweist die Verfasserin neben der sicher beherrschten historisch-analytischen Methodik auch Empathie und gefestigte Moralvorstellungen.

Die Facharbeit von Johanna Henrieke Brahms hat die Jury insgesamt dadurch überzeugt, dass sie sich ganz überwiegend auf wissenschaftlichem Niveau bewegt, dass die Ergebnisse aus der einschlägigen Fachliteratur selbstständig genutzt werden und eine eigenständige Position in der Bewertung eingenommen wird.

Die Jury hat sich daher dafür ausgesprochen, die Arbeit von Johanna Henrieke Brahms mit dem Schülerpreis für ostfriesische Kultur und Geschichte 2024 auszuzeichnen.

Wir gratulieren ihr zu dieser herausragenden Leistung.

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