Georgswall 5, 26603 Aurich
Das Weltnaturerbe Wattenmeer entlang der niederländischen, deutschen und dänischen Nordseeküste umfasst eine Fläche von etwa 11.500 km². Von 2009 bis 2014 wurde diese Fläche von der UNESCO in die Welterbe-Liste aufgenommen.
Aber das „Wattenmeer“ gab es nicht seit jeher. Es gab Inseln, Schlickflächen, Priele, Fahrwasser, Fischgründe, Deichvorland, Marschen und Randgeest. Diese Landschaft zwischen dem offenen Meer und der eiszeitlichen Geest wurde aber an der deutschen, dänischen oder niederländischen Nordseeküste bis in das 19. Jahrhundert niemals als Einheit erfahren. Erst die deutsche Nationalbewegung hat die Küste und ihre Anwohner als untrennbaren Teil der Nation definiert. Deutsche Begriffe wie Wattenmeer, Wattenküste, Nordseemarschen usw. wurden als geografisches Vokabular im Ausland rezipiert und dort allmählich übernommen. Entscheidend war aber die trilaterale staatliche Kooperation der Niederlande, Dänemarks und Deutschlands seit den 1970er Jahren zum Schutz des Naturraums Nordseeküste. Erst aus der internationalen Zusammenarbeit und den daraus resultierenden Schutzmaßnahmen entstand das Konglomerat von Natur, Mensch und Bürokratie, das wir heute als Weltnaturerbe definieren.