Georgswall 1, 26603 Aurich
Der erste Oberpräsident von Westfalen (1774-1844) war ein rastloser Beamter, der die Hälfte seiner Arbeitszeit vor Ort bei den Menschen und nur die andere Hälfte am Schreibtisch verbrachte. In der preußischen Provinz Ostfriesland leitete er von 1803 bis 1804 die Kriegs- und Domänenkammer.
Rückblickend berichtete er 1809: „Ich war ein Jahr und von meinem bisherigen Leben das schönste in Ostfriesland“. In Aurich und an anderen Orten in Ostriesland traf er Honoratioren und Industrielle, Kommunalpolitiker und einfache Leute. Er schob zahllose Projekte an, die den Menschen zugutekamen, etwa die Verbesserung von Moorkolonien, das Deich- und Sielwesen, die Infrastruktur und ganz besonders die Häfen in Greetsiel und Emden. Der Ausbau von Verkehrswegen wie der Kanal von Aurich nach Carolinensiel war ihm ein besonderes Anliegen. Auch die sozialen Probleme seiner Zeit ging er an. Als Zivilgouverneur bewahrte er Ostfriesland vor der von Berlin geforderten Kriegssteuer.
Seine Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen hielt er über 55 Jahre seines Lebens in seinem Tagebuch fest. So entstand ein intensives, lebensnahes und ursprüngliches Bild seines beruflichen und Alltags-Lebens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Wir wollen Sie mitnehmen in diese Welt: Der Schauspieler Markus von Hagen liest interessante und spannende Passagen aus dem Tagebuch, die Ostfriesland und seine Bewohnerinnen und Bewohner betreffen.
Eine kurze Einführung in das Leben und die Projekte Vinckes ordnen die Passagen historisch ein. Im Anschluss wollen wir bei Wein, Wasser und Brezeln ins Gespräch kommen.